Samstag, 22. Oktober 2016

Ja zu uns selbst sagen



Foto: Lucas Wende

Es sind graue Tage, es sind dunkle Tage.
Sie sind grauer, wenn wir trauern oder gefangen sind in Gefühlen, die schmerzen. Sie sind grauer, wenn wir jemanden vermissen, den wir verloren haben oder der nicht bei uns sein kann, warum auch immer.
Was fangen wir damit an?
Was tun wir um das Grau nicht ins Schwarz fließen zu lassen?
Wir lassen zu, was wir fühlen.
Wir leisten keinen Widerstand.
Wir fühlen was ist und sagen "Ja" zu diesen Gefühlen.
Wir geben diesen Gefühlen Raum.
Aber wir lassen sie nicht unseren ganzen Raum beherrschen.
Wir lassen sie da sein wie Gäste und verabschieden sie wie Gäste.
Ja, ich weiß, das ist nicht leicht.
Ich weiß das gut.
Aber es ist schwerer wenn wir drüber leben, über das, was ist.
Auch wenn es grau ist, vergessen wir nicht gut für uns zu sorgen. So gut wir das können. So gut wir für einen geliebten Menschen sorgen würden, dessen Tage grau sind.
Und das würden wir tun, auch wenn es uns selbst nicht gut geht.
Und dann können wir das.
Und was wir andere tun können, können wir auch für uns selbst tun.
Wir können das.
Wir können es wirklich.
Wir können es, wenn wir mitfühlend "Ja" sagen zu uns selbst. 



Namaste Ihr Lieben

2 Kommentare:

  1. "Aber wir lassen sie nicht unseren ganzen Raum beherrschen.
    Wir lassen sie da sein wie Gäste und verabschieden sie wie Gäste."

    Ich stelle mir das - in einem aktuellen Fall - schwer vor. Ab wann kippt das Zulassen ab in Depression und Angst. Gerade weil Gedankenschleifen etwas Pathologisches in sich haben können? Nicht alles im Kopf ist eine "natürliche Prozedur". Das muß man abgrenzen :-)

    Gerhard

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  2. Lieber Gerhard,

    nichts muss, alles kann. Und jedes MUSS ist Druck für den Müssenden. Und so MUSS auch keiner meiner geschätzten Leser, dem was ich schreibe, dem was ich denke, dem was ich erfahre, dem was ich fühle zustimmen ;-)
    Was die Gäste angeht, es ist möglich. Und wüsste ich es nicht, hätte ich damit keine eigene Erfahrung, würde ich es nicht behaupten.
    Natürlich rede udn schreibe ich an dieser Stelle nicht über psychische Erkrankungen wie etwa die Schizophrenie, deren Gedankenwelt etwas Pathologisches hat.


    Angelika

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